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Heutzutage ist die Selbstidentifikation der Menschen unabhängig von den von der Gesellschaft auferlegten Etiketten immer wichtiger geworden, und das geht so weit, dass es die Sprache und die Wahl der zu verwendenden Wörter beeinflusst. Eine inklusive Sprache bedeutet, dass alle Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierungen im Zusammenhang mit dem Geschlecht, dem Alter, dem Gesundheitszustand, der Herkunft und der ethnischen Zugehörigkeit einer Person beseitigt werden.
Welche Vorkehrungen können wir in der Praxis und insbesondere bei schriftlichen Texten treffen? Einige Textsorten erfordern unter dem Aspekt der Inklusion mehr Aufmerksamkeit als andere: Werbetexte, Newsletter, Websites, interne Unternehmenskommunikation und Schulungsmaterialien sind nur einige Beispiele. Sowohl beim Verfassen eines Textes als auch bei der Übersetzung müssen sprachliche Veränderungen und die Bedürfnisse des Zielpublikums stets berücksichtigt werden.
Eine der meistdiskutierten Fragen betrifft das Geschlecht. Die italienische Sprache bevorzugt seit jeher die Verwendung des Maskulinums, doch die aktuelle Debatte hat andere, inklusivere und ebenso effektive Lösungen ans Licht gebracht.
Im Folgenden möchte ich einige Beispiele anführen, die ich selbst bei Übersetzungen aus dem Deutschen ins Italienische im Hinblick auf eine gendergerechte Sprache übernommen habe.
Deutsch | 1. Version | Gendergerechte Version |
Willkommen! | Benvenuti! | Le diamo il benvenuto! |
Sind Sie zufrieden? | È soddisfatto? | Qual è il suo livello di soddisfazione? |
Für Ihre Begleitperson... | Per il suo accompagnatore... | Per la persona che la accompagnerà... |
Bereit für die Neuigkeiten? | Pronto per le novità? | Voglia di novità? |
Sind sie bereit?* | Pronto/a? | Iniziamo? |
Interessiert? | Sei interessato? | Ti interessa? |
Lieber/Liebe X | Caro/a X, | Gentile X,** |
Obwohl einige der Lösungen auch in der ersten Version möglich sind, soll aufgezeigt werden, dass die italienische Sprache viele Möglichkeiten bietet, die es erlauben, die Verwendung von Sonderzeichen wie Sternchen oder Schwa (ə) zu vermeiden. Eine inklusivere Sprache zu verwenden ist einfach und kostet nichts, und - was am wichtigsten ist - sie kann die Wahrnehmung der anderen Menschen verbessern.